VDW-Nachwuchsstiftung zertifiziert berufliche Schulen

Nach einem bundesweit einheitlichen Standard zertifiziert die VDW-Nachwuchsstiftung in Kooperation mit der Schulaufsicht der Länder berufliche Schulen im Bereich der rechnergestützten Fertigung.

Das Hans-Böckler-Berufskolleg, Köln überzeugte im Zertifizierungsaudit insbesondere durch ein schlüssiges Gesamtkonzept zur Entwicklung eines Kompetenzzentrums „Automatisierte Produktion“ sowie durch die hohe fachliche Kompetenz des Lehrerteams. Die Schule zeigt einen guten Entwicklungsstand bei der Implementation der Intentionen der Lehrpläne in die Unterrichtsentwicklung. Das positive Gesamtergebnis wurde noch verstärkt durch die hervorragende technische Ausstattung und deren Nutzung der Schule. Die Vorgaben des Kriterienkatalogs werden erfüllt.

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Die VDW-Nachwuchsstiftung hat in einer Projektgruppe in enger Zusammenarbeit mit der Kultusverwaltung der Länder, Fachberatern der Schulverwaltungen sowie fachkompetenten Lehrern aus den beruflichen Schulen einen Leitfaden für die Auditierung und einen Kriterienkatalog für eine Zertifizierung im Bereich der rechnergestützten Fertigung entwickelt. Dieser Leitfaden und der Kriterienkatalog sind die Grundlage für die Durchführung eines Audits an ausgewählten Schulen. Nach bestandenem Audit erfolgt dann eine gemeinsame Vergabe eines „Qualitätszertifikats“ für den Bereich der rechnergestützten Fertigung an diese besonders qualifizierte Schule durch das jeweilige Landesministerium in Kooperation mit der VDW-Nachwuchsstiftung.

Im Fokus der Zertifizierung steht die in der jeweiligen Schule curriculare Gesamtabbildung der CAD / CAM, CNC Prozesskette in Form von vollständigen Handlungen im Unterrichtsprozess. Die Zertifizierung dokumentiert die hohe Ausbildungsqualität und die gute Ausstattung der beruflichen Schule im Bereich der rechnergestützten Fertigung. Die in der Darstellung gezeigten Beurteilungsbereiche finden sich im Kriterienkatalog wieder und sind die Grundlage des Zertifizierungskonzepts.

Mit Beginn der Durchführung des Zertifizierungskonzepts im Schuljahr 2011-2012 können sich berufliche Schulen für die Zertifizierung bewerben. Die Zulassung der Schulen erfolgt dabei in enger Abstimmung mit Vertretern der Schulaufsicht. Möglich ist eine Zertifizierung in allen Bundesländern, die eine offizielle Kooperationsvereinbarung mit der VDW-Nachwuchsstiftung unterschrieben haben. Dies sind derzeit Baden-Württemberg, Hessen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Bundesweit wurden bisher zwölf berufliche Schulen auditiert und zertifiziert, sieben in Baden-Württemberg, vier in Nordrhein- Westfalen und eine in Niedersachsen.

Das Auditorenteam setzt sich aus Vertretern der Schulaufsicht der Länder (Aufsichtsbeamte, Fachberater) und der VDW-Nachwuchsstiftung zusammen. Zur Vorbereitung des Audits werden von der Schule Dokumentationen eingereicht, die die curriculare Gesamtstruktur der Umsetzung der Fachinhalte der rechnergestützten Fertigung in geeigneter Form darstellen. Hierzu zählen zum Beispiel die Umsetzung der Lernfelder aus den Lehrplänen in Form von didaktischen Jahresplanungen für unterschiedliche Bildungsgänge mit ausgearbeiteten Lernsituationen sowie auch besonders durchgeführte Projekte oder besondere schulische Aktivitäten im Bereich der Lernortkooperation. Grundsätzlich orientiert sich die Zertifizierung an den im jeweiligen Bundesland geltenden Unterrichtsrichtlinien.

Ein Rundgang durch die schulischen Räume und Labore vermittelt einen Eindruck von der möglichen Arbeitsatmosphäre und Ausstattung der Schule. Das Audit findet dann im Rahmen eines strukturierten Gespräches mit allen Beteiligten und der Schulleitung statt. Die Ermittlung schulischer Stärken und möglicher Entwicklungsbedarfe stehen bei diesem konstruktiven Dialog im Vordergrund.

Die Rückmeldung an die Schule erfolgt durch eine kurze Ergebnisdarstellung direkt im Anschluss an das Audit sowie einen differenzierten schriftlichen Abschlussbericht. Während der Gültigkeitsdauer des Zertifikats erhalten die Schulen das Recht mit dem Zertifikat Werbung für ihre Bildungsgänge zu machen. Zusätzlich werden die zertifizierten Schulen als besondere Kooperationspartner in die Arbeit der VDW-Nachwuchsstiftung mit einbezogen. Dies gilt besonders für die Darstellung der schulischen Aktivitäten auf den Branchenmessen oder als Stützpunktschule für die Durchführung regionaler Fortbildungsveranstaltungen.